Aktuell:

ECHSENHAUS
Ein Haus und ein Grundstück in Olsberg-Antfeld im Sauerland

Das Echsenhaus
Ein Transformationsprozess

Das Echsenhaus: Dessen vollständige Verkleidung mit Schieferschindeln gleicht der Schuppenstruktur von Echsenhaut.
Das Alter von 163 Jahren und die Verwilderung in den letzten Jahrzehnten verleihen dem Haus die Anmutung einer eigenständigen und fremdartigen Lebensform.
Der im Mai 2023 verstorbene, sich als Eigentümer wähnende Pächter hauste wie ein Messie mit wilden Tieren im ganzen Haus, im Anbau und in der Scheune. Er stand als antimodernistischer Katholik und Reichsbürger in heldenhafter Fundamentalopposition zur verdorbenen Welt der teuflischen Eliten a.k.a. Echsenmenschen und ihrer Sklaven. Als Wagenburg entlang der Straße und auf dem gesamten Gelände hortete der Mann alte russische Militärfahrzeuge, die über die Jahre mit Flora und Fauna verwuchsen und wie versteinerte oder noch schlafende große Echsen ihrer Zukunft harren.
Einst der schönste Hof im Dorf, mutierte er zum „Schandfleck“. Eine erneute Verwandlung steht an. Manche Echsen streifen ihre Haut in einem Stück ab, andere häuten sich stückweise über einen längeren Zeitraum.
(Text vom Juni 2023)

Gesucht!

Gesucht wird ein Käufer, eine Projekt-Investorin, eine Bau-/Hausprojektgruppe … für das Grundstück (2.085 qm) mit einem denkmalgeschützten Bauernwohnhaus von 1870 – in Olsberg-Antfeld, Hochsauerland.

Im Rahmen der angezeigten „Bauwende“ können Denkmalschutz und Nachhaltigkeit neu zusammengedacht werden.
Eine Möglichkeit wäre ein direkter grundlegender Masterplan für das denkmalgeschützte Haus und seine Anbauten. Das schöne alte Haus könnte auch mit einem neuen flexiblen Anbau – anstelle des bestehenden – neu erschlossen, nach und nach modernisiert und an neue Nutzungskonzepte angepasst werden (Entwürfe in Bildergalerie „Anbau“) … Das umgebende Grundstück ermöglicht vielfältige Möglichkeiten, das Hausprojekt zu entwickeln.

Neben vielversprechenden baurechtlichen Entwicklungen für einfacheres klimagerechtes Bauen (z.B. „Gebäudetyp E“) gibt es verschiedene Unterstützungsleistungen für den Erhalt von Denkmälern in NRW. Bis zu 90% der Sanierungskosten (einschließlich der Kosten für einen Abriss des Anbaus) können steuerlich abgesetzt werden.
Ferner gibt es Landesförderprogramme für gemeinwohlorientierte Hausprojekte und deren Entwicklung und Ausbau im Bestand.

Der vom Bundeskabinett am 8. Oktober beschlossene Gesetzesentwurf zum „Bau-Turbo“ sieht eine deutliche Beschleunigung bei Planungsprozessen – auch bei Umbau und Umnutzung – vor. Das letzte Wort bei der Umsetzung haben die Gemeinden vor Ort.

Über Interesse und Fragen freue ich mich.
Ute Klissenbauer
Oktober, 2025

Kontakt: ute.klissenbauer[at]t-online.de

Aktuell

Am 14. September, dem bundesweiten Tag des offenen Denkmals®, öffnete das denkmalgeschützte Fachwerkbauernhaus seine Tür ab 15 Uhr für die Öffentlichkeit. Sogleich kamen die ersten von um die dreißig Besucher und Besucherinnen aus Olsberg und Umgebung. Alle Räume des Bauernhauses und einige des angebauten Wirtschaftsgebäudes konnten frei besichtigt werden. In zwei Räumen waren historische Fotos zum Haus ausgestellt. In einem Raum wurden die Räumungs- und Instandhaltungsmaßnahmen seit 2023 bis heute per Beamer-Projektion dokumentiert.
An diesem Tag konnten an alter Bau- und Lebenskultur interessierte Menschen erwartet werden. Es wurde ein sehr schöner, heiterer Tag mit vielen freundlichen Begegnungen und interessanten Gesprächen.
(Pressemitteilung/Einladung)

Am Samstag den 5. Juli luden wir zu einem Tag der offenen Tür ein. Im fünften Jahr nach der Übernahme des Hofes hießen wir alle Menschen willkommen, die uns auf dem Weg hilfreich begleitet haben, die eine besondere Beziehung zum Hof und seiner Geschichte haben, die ein Kaufinteresse verfolgen, die Ideen und Vorschläge haben, wie es weiter gehen könnte. Sämtliche Räume des alten Wohnhauses konnten besichtigt werden. Es gab eine Ausstellung historischer Fotos und eine Projektion von über 1000 Fotos aus der ersten Räumungsphase in 2023.
Viele Besucher und Besucherinnen kannten das Haus und seine Geschichte, hatten es jedoch entweder noch nie oder seit Jahrzehnten nicht mehr betreten. Besonders eindrücklich war der Besuch von einigen Mitgliedern/Nachfahren der alteingesessenen Familie, die das Haus 1870 gebaut hatte.
(Einladungs-Flyer)

Nach dreißig Jahren der Vernachlässigung durch einen Messie-Pächter und über zwei Jahren eines Einigungsversuchs mit ihm, kann das Hausgrundstück endlich rehabilitiert werden. Seit Februar 2023 ist es für uns begehbar.
Das Wohnhaus wurden inzwischen vollständig bereinigt. Im Anbau lagert noch etwas sortiertes Material zur Entsorgung.
Die vielen auf dem Gelände gehorteten russischen Militärfahrzeuge (Ural, Zil, Gaz, Ifa), alten BMWs und landwirtschaftlichen Vehikel sind abtransportiert worden. Bis auf zwei in einer kleinen Baum- und Strauchgruppe stehende Heuwagenanhänger – Überbleibsel des ursprünglichen Bauernhofs.

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Exposé für Kaufinteressierte

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Steckbrief für eine Hausprojekt-Initiative

PDF gerne auf Anfrage

Das obere Grundstück im laufe der letzten Jahre:

Objektbeschreibung

Das Hausgrundstück Oberdorf 10 war vormals ein Bauernhof, zeitweilig mit einem Pensionsbetrieb. Es hat eine Gesamtgröße von 2.085 qm. Ungefähr in seiner Mitte befindet sich ein denkmalgeschütztes Wohnhaus (ca. 110 qm Grundfläche) mit zwei angeschlossenen – nicht denkmalgeschützten – Wirtschaftsgebäuden (ca. 130 qm).

Das Grundstück liegt im 1975 eingemeindeten Ortsteil Antfeld der Stadt Olsberg (59939) im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfahlen. Es liegt am Ortsrand in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss derer von Papen. Die touristisch attraktive Gegend umgeben von Nationalparks und Wintersportzentren wie Winterberg lädt u.a. mit dem nahgelegenen Ruhrtalradweg und dem Rothaarsteig zu schönen Ausflügen und sportlichen Aktivitäten ein.

Antfeld hat mit drei Buslinien eine ÖPNV-Verkehrsanbindung an die Stadtzentren in Olsberg und Brilon – jeweils von dort gibt es direkte Regionalbahnverbindungen in Richtung Arnsberg, Hagen und Dortmund oder Kassel. Die Autobahn A46 hat eine Anschlussstelle in Olsberg.

Seit 2019 hat Antfeld einen Hochleistungsanschluss (Breitbandnetz) ans Internet. Im Februar 2024 wurde der Wohnort mit der leistungsstarken Glasfasertechnik versorgt und seit Mai 2025 ist ein Glasfaser-Anschluss (FTTH) für das Haus beantragt.

Das Grundstück

Auf der Flurkarte (nebenstehend, bzw. nachfolgend) beinhaltet das Grundstück in der Gemarkung Antfeld Flur 4 die Flurstücke 26, 332, 180, 189, 190 und 205.

Das Grundstück erstreckt sich vom Haus aus gesehen links entlang der Straße „Oberdorf“ und rechts hinter dem Haus. Vor dem Wohnhaus und über einen überbauten Durchgang hinter der Scheune sind die Grundstücksteile miteinander verbunden.
Es handelt sich um erschlossenes Bauland, das allerdings die Berücksichtigung bestimmter Kriterien nach §34 des Baugesetzbuches erfordert. „Ein Bauvorhaben ist dann zulässig, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenheit der näheren Umgebung einfügt.“ Die Umgebung ist als Mischgebiet gemäß §6 Baunutzungsverordnung eingestuft. Dir Firsthöhe der Umgebungsbebauung entlang der Straße muss berücksichtigt werden. Ferner sind gemäß Bauordnung NRW Grenzabstände zur Nachbarbebauung einzuhalten. Ein Bebauungswunsch sollte skizziert werden und zur Überprüfung beim Bauamt vorgelegt werden.
Die zur weiteren Klärung eingereichten Bebauungspläne, welche unten in der Fotogalerie „Anbau“ vorgestellt werden, erhielten im Juli 2024 seitens des Bauamtes die Bestätigung, „dass das gemeindliche Einvernehmen bei einer Bauvoranfrage oder einem Bauantrag erteilt werden könnte.“
Auch der Bebauungsplan eines Kaufinteressenten für einen großen Teil des linken Grundstücks wurde positiv beschieden. Gerne stellen wir den Kontakt zu diesem Kaufinteressenten her.

Auf dem Grundstück befindet sich ein Restbauernhof mit einem denkmalgeschütztem Wohnhaus von 1870 und zwei angeschlossenen, nicht denkmalgeschützten, baufälligen Wirtschaftsgebäuden von 1926 (einem Anbau links am Haus und einer nach hinten anschließenden Scheune).

Es findet sich ein Baumbestand von drei großen, ungefähr 80 Jahre alten, gesunden Fichten rechts hinter dem Wohnhaus und von vielen unterschiedlich alten Laubbäumen wie Ahorn, Linde, Weide, Eberesche …
Einige Bäume auf dem linken Grundstückbereich wurden vom ehemaligem Pächter in die Konstruktion von zum Teil noch bestehenden Unterständen für die von ihm gehorteten alten Militärfahrzeuge einbezogen.
Das gesamte Gelände wurde noch bis Mai 2024 als Abstellfläche für diese Fahrzeuge sowie für landwirtschaftliche Vehikel genutzt. Inzwischen fanden umfangreiche Räumungsarbeiten auf dem Gelände statt, und bis auf zwei Heuwagenanhänger sind alle Vehikel entfernt worden.

Noch bis in die 1980er Jahre wurden auf dem linken Teil des Grundstücks im 1989 weitgehend abgebrannten Stall-Anbau bis zu 30 Kühe und in der Scheune einige Schweine gehalten.
Der südliche, sich noch rechts hinter dem Wohnhaus erstreckende Bereich des Grundstücks mit den drei hohen Fichten wurde als idyllischer Garten mit Bänken und Springbrunnen ausgestattet und zeitweilig auch von Pensionsgästen genutzt (siehe „Historische Fotos“ unten).

Das Haus

Das seit 1991 unter Denkmalschutz stehende mit Schieferschindeln verkleidete dreigeschossige Hauptgebäude ist ein Fachwerkbauernhaus aus dem Jahr 1870. Es hat eine Gesamtwohnfläche von ca. 300 qm und eine klare klassische Raumaufteilung mit einem soliden Treppenaufgang, geräumigen Fluren und 14 unterschiedlich großen Räumen.
1926 wurde das Wohnhaus um ein Wohnstallhaus ergänzt. Dieser Anbau beinhaltete einen Stall für Rinder, ein Heuboden, eine Werkstatt und auch damals moderne sanitäre Anlagen. Um im Wohnhaus Zugänge zum Anbau und den dort erstmals entstandenen Bad- und Toiletten-Räumen zu schaffen, wurden damals im 1. und 2. OG Zwischenwände gezogen und schmale Durchgangsflure eingerichtet (siehe Grundrisse weiter unten).

Aufgrund der jahrzehntelangen Vernachlässigung weist das Gebäude einen sanierungsbedürftigen Zustand auf. Diverse Fragen der Instandhaltung und -setzung wurden bereits mit der Unteren Denkmalbehörde und im Juli 2024 bei einem Ortstermin auch mit der Oberen Denkmalbehörde (LWL) besprochen.

Das Dach wurde nach einem Brand im Jahr 1944 erneuert und der Zugang zum Dachstuhl vom Wohnhaus in den Anbau verlegt. Seit Mitte 2023 wies das Dauch über den Gauben undichte Stellen auf, die jedoch sogleich repariert wurden.
Das Mauerfachwerk des Hauses ist augenscheinlich intakt.
Die schönen alten Türen, Fenster und Parkett- und Dielenböden sind sehr unterschiedlich gut erhalten.
Die zweiflügelige denkmalgeschützte Haupteinganstür wird zu ihrem Schutz derzeit wenig bewegt, und als Hauszugang vorwiegend das Tor im Anbau benutzt.

Wasser und Strom bezieht das Haus über Anschlüsse im abbruchreifen Anbau. Die – desolaten – sanitären Anlagen befinden sich auch im Anbau, ebenso im Keller eine marode Ölheizungsanlage sowie ein Gasanschluss.

Als Wohnhaus eines großen Bauernhofs errichtet, barg das Hauptgebäude vormals auch die Poststelle Antfelds, wovon viele alte Fotos und noch ein einseitig sichtbares Schalterfenster in einem Raum zum Flur im Erdgeschoss zeugen.
Nach dem zweiten Weltkrieg führte die alteingesessene Bauernfamilie Kraft im Haus auch einige Jahre eine Pension mit mehreren Gästezimmern – dies zeigt sich noch immer an der Nummerierung von neun Zimmertüren (Zi. 1-9). Auch einige alte Ansichtskarten bewerben die „Pension Kraft“ (siehe unten Bildergalerie „Historische Fotos“).

Seit den 1980er Jahren wurde das Haus dann nur noch von dem alleinstehenden Mitglied der Bauernfamilie, B. Kraft, bewohnt.
1992 wechselte das Hausgrundstück den Besitzer und wurde an den Bewohner verpachtet.
Bei der Übernahme durch die Erbinnen im Februar 2023 waren die Räume auf chaotische Weise voll- und zugestellt mit Hausrat aller Art sowie mit religiösem, politischem und militärischem Kulturgut aus zwei Jahrhunderten. Im Keller hortete der vormalige Pächter und Prepper Soldatenverpflegungspackungen und Brot-Dosen aus den 1980er Jahren und in mehreren großen Tiefkühltruhen Fleisch, Fisch und Butter. Vor allem die Küche, der Hauptwohnraum des Pächters, bot ein Anblick des Elends.
Inzwischen ist das gesamte Haupthaus vollständig aufgeräumt.

Anbau und Scheune

Die links am Haupthaus angeschlossenen Wirtschaftsgebäude – ein Anbau (vormals ein Wohnstallhaus) und eine Scheune (ca. 250 qm Gesamtfläche) – sind in einem desolaten Zustand. Das Mauerwerk war seitlich links teilweise nach außen offen, diese Stellen wurden gesichert. Zwischen den Jahren 2023/24 wurde das Dach zur Straße hin mit einer Plane gegen Wind, Regen und Schnee gesichert. Die Gebäude wurden inzwischen fast vollständig geräumt.
Eine bei der Unteren Denkmalschutzbehörde beantragte Abrissgenehmigung für Anbau und Scheune liegt seit Ende Februar 2024 vor und ist zwei Jahre gültig. Ein neuer Bebauungswunsch sollten vorab mit dem Bauamt hinsichtlich bestimmter Kriterien (§ 34 BauGB) abgestimmt werden. Es liegen – inzwischen vom Bauamt bestätigte – Entwürfe für einen möglichen Neubau vor (siehe Bildergalerie „Anbau“).

Bei dem Anbau handelt es sich um ein historisierendes Fachwerkgebäude von 1926. Es steht nicht unter Denkmalschutz.
Über dem Eingangstor auf einem Querbalken befindet sich mittig ein Familienwappen und im sauerländischem Plattdeutsch steht geschrieben: „VEIER JOHRE BLAUT UN DAUD, ACHT JOHRE VULL JOOMER UN NAUT, OHÄRGUATT LOOTT NIU BIÄTTERGOHN JN GNODEN OCK DÜT HIÜS BESTOHN“.
Mittig über dem Schriftzug ist eine Nische im Mauerwerk, in welcher eine beleuchtete Madonna stand – bis der Wind sie im Herbst 2023 herunterriß.
Der Anbau ist der Restbau eines längeren Wohnstallhauses, dass entlang der Straße Oberdorf 10 verlief und in welchem noch in den 80er Jahren ca. 30 Kühe gehalten wurden.
Am 31. Juli 1989 zerstörte ein Brand einen großen Teil des ursprünglichen Anbaus. Die Brandmauer des verbliebenen Gebäudeteils wurde links nach außen verschlossen, die innere Verbindung des Anbaus mit dem Haupthaus durch Flurgänge auf allen Geschossebenen blieb erhalten.
Der Anbau ergänzt das Wohnhaus mit – inzwischen völlig desolaten – sanitären Anlagen im 1. und 2. OG, mit einer großen Werkstatt im EG, mit Wasser- und Stromanschlüssen sowie mit einer Ölheizanlage im Keller, in dem sich auch ein Gasanschluss und ein großer Milchtank befinden.
Die schadhafte Heizanlage musste nach der Inbesitznahme abgestellt, der Schornstein abgetragen und verschlossen werden.
Der Eingangsbereich des Anbaus führt über eine Werkstatt nach hinten hinaus in die Scheune und nach rechts ins Haupthaus.
Das Deelentor diente zuletzt – und gegenwärtig noch – als Hauptzugang zum gesamten Gebäudekomplex.

Die Scheune schließt sich nach hinten dem Anbau an. Bis in die 80er Jahre wurden hier Schweine gehalten. Das Gebäude ist durch die Werkstatt im EG des Anbaus betretbar und hat auch einen Zugang zum Grundstück rechts hinter dem Haus. Nach hinten schließt die Scheune zur Schlossmauer mit einem überbauten Durchgang zwischen dem rechten und linken Grundstücksbereichen ab.

Hintergrundinformationen und Wert

Die Nutzung

Das Objekt wurde bis zur Zwangsräumung Anfang 2023 von dem Bauernsohn und vormaligen Besitzer B. Kraft – seit dem Verkauf 1992: Pächter – bewohnt und genutzt. Für die (inzwischen beseitigte) extreme Vermüllung und die zahlreichen auf dem Grundstück abgestellten alten Militärfahrzeuge (russische Oldtimer aus NVA-Beständen) und landwirtschaftlichen Fahrzeuge und Geräte war er verantwortlich.
Die Räumung nach § 885a ZPO („Berliner Räumung“) fand nach einem Jahr verschiedenster ergebnisloser Einigungsversuche und einem dann fast zwei Jahre währenden Prozess der Erbinnen gegen den Pächter am 24. Februar 2023 statt. Auf diese Räumung reagierte B. Kraft und sein Freund mit mehrfachem Eindringen ins Haus. Im Mai 2023 verstarb Herr Kraft. Im Juni wurde vom Amtsgericht eine Nachlasspflegschaft eingerichtet, die aber im September aufgrund von Unwirtschaftlichkeit und Desinteresse möglicher Erben wieder aufgehoben wurde.
Das Hausgrundstück steht derzeit ungenutzt und frei zum Verkauf.

Eigentumsverhältnisse

Das Hausgrundstück und weitere große Grundstücke gehörten viele Jahre der in Antfeld alteingesessenen Bauernfamilie Kraft, von der nur noch B. Kraft auf dem Grundstück blieb. Vor einer drohenden Zwangsversteigerung erfolgte 1992 der Kauf durch K. Klissenbauer aus Esslingen, der B. Kraft bis dahin nur über ein Netzwerk der gemeinsamen erzkatholischen Glaubensrichtung verbunden war. Ein für die folgenden Jahre abgesprochener Rückkauf fand nicht statt. Der Pächter wähnte sich weiterhin im Besitz, und der Eigentümer weilte viele Jahre im Ausland und delegierte seine Verantwortung an den damit überforderten vormaligen Eigentümer, nun Pächter. Sämtliche Ämter der Stadt und des Kreises liefen an dieser Besitzer/Eigentümer-Konstellation auf, und das gesamte Areal fiel über Jahrzehnte einer messie-haften Verwahrlosung anheim. Erst nach dem Tod von K. Klissenbauer erfuhren seine Angehörigen von diesem Grundbesitz
Die Erbschaft wurde im März 2020 von Ute Klissenbauer-Mathä (Berlin) von ihrem Vater und etwas später von Camila Cristina Klissenbauer Pupiro (Köln) von ihrem Großvater angenommen. Der gemeinschaftliche Erbschein sowie die Grundbuchberichtigung liegen seit Juli 2020 vor.

Der Wert

Das Grundbuchblatt 129B ist lastenfrei. Der reine Bodenwert liegt laut Richtwertkarte bei 35 €/qm.
Das erschlossene Grundstück ist als bedingtes Bauland ausgewiesen – auch aufgrund der Nachbarschat zum Schloss Antfeld sind bestimmte Auflagen zu berücksichtigen.
Die damals um 30 qm kleinere Liegenschaft wurde 1992 von K. Klissenbauer zum Preis von 110.000 DM erworben. Das Hausgrundstück wurde sogleich an den vormaligen Eigentümer verpachtet und erfuhr in der Folgezeit eine starke Verwahrlosung.
Die Eigentümerinnen haben 2021 ein wichtiges Flurstück (332) zum Grundstück dazuerworben und seit der Zwangsräumung im Februar 2023 viele Sicherungs- und Räumungsmaßnahmen durchgeführt.
Das Gelände mit den vielen Militärfahrzeugen und landwirtschaftlichen Vehikeln wurden – bis auf zwei alte Heuwagenanhänger – vollständig geräumt.
Eine Abrissgenehmigung für den desolaten Anbau und für die Scheune liegt seitens der Unteren Denkmalbehörde seit Ende Februar 2024 vor. Zur Orientierung wurden Architekturentwürfe für einen möglichen Neubau erstellt und vom Bau- und Denkmalamt positiv bewertet.
Ein FTTH-Anschluss an das Glasfasernetz ist beantragt.
Der Kaufpreis für das Hausgrundstück liegt bei 110.000,00 EUR (VHB).

Ausblick und hausgeschichtliche Eckdaten

Es wird ein Käufer, eine Projektinvestorin, eine Baugruppe, eine Mietshäuser-Syndikatsgruppe …  gesucht, der/die das Potenzial der Gegebenheiten sieht und sich den Herausforderungen von Bauen im Bestand im Rahmen der angezeigten „Bauwende“ gewachsen fühlt.

In Zeiten von Klimawandel und Artensterben ist klar: Denkmalschutz und Nachhaltigkeit (ökologisch, sozial, kulturell und ökonomisch), der Schutz historischer Baukunst und klimaneutrales und soziales Sanieren und Bauen müssen neu zusammengedacht und realisiert werden. Zukunftsfähige Gestaltung braucht Weitsicht und Mut von Bauherrinnen, Investoren und Behörden, braucht engagierte Politik und gesellschaftlichen Druck. Energie, Rohstoffe, Materialien und Arbeit haben wahre ökologische und soziale Kosten, und ihr sorgfältiger Einsatz sollte auf nachhaltige Nutzungskonzepte zielen. Anstelle von Flächenversiegelung für noch mehr Individualverkehr bedarf es zukunftsorientierter Kreativität auch auf dem Land.

Das Hauptgebäude ist schön, seine alte Bauweise in vieler Hinsicht anregend:
Es verdient seinen Schutz und eine Wiederinstandsetzung. Es kann sehr gut mit einem neuen Anbau anstelle und durch Recycling des alten ergänzt, neu erschlossen und modernisiert werden. Das Grundstück ist attraktiv und groß genug, dass vielfältige nachhaltige Nutzungsmöglichkeiten imaginiert werden können.

Neben vielversprechenden baurechtlichen Entwicklungen für bürokratisch einfacheres, kostengünstigeres klimagerechtes Bauen (z.B. der Gesetzentwurf zum „Gebäudetyp E“) gibt es auch Landesförderprogramme („Initiative Ergreifen“, „Dritte Orte“ …) für avancierte gemeinschaftliche Nutzungskonzepte und deren Entwicklung und Ausbau im Bestand.
Ebenso gibt es verschiedene Unterstützungsleistungen für den Erhalt von Denkmälern in NRW. So können beispielsweise bis zu 90% der Sanierungskosten für das Wohnhaus und sogar der Abrisskosten für den maroden Anbau steuerlich abgesetzt werden. Unsere Gespräche mit den Denkmalbehörden haben ergeben, dass Erhaltungsbemühungen mit kompromissbereiter Unterstützung rechnen können.

Vieles ist denkbar! Nur beispielsweise: Ein Mehrgenerationenhaus mit einem (im Dorf fehlendem) Café mit kleinem Laden, mit einem Dorfmuseum und mit einem Gäste- und Veranstaltungsraum für eine „gute Zukunft“ im ländlichen Raum diskutierende, erforschende, entwerfende Studierende, Migrierende, Handwerker, Architektinnen, Künstler, Wissenschaftlerinnen, Land- und Forstwirte, Dorfbewohnerinnen und Touristen …
Auf dem Grundstück könnte ferner eine Streuobstwiese und ein ökologischer Lebenshof für noch immer ausgenutzte und auch ausgesetzte Tiere entstehen, vielleicht auch ein Gnadenhof für gekränkte vormalige Großbauern und Echsenmenschen aller Art …
(Viele Möglichkeiten und praktische Wege zeigt dieser Film von Grießenauer, Kunle und Lauinger von 2016.)


Hausgeschichtliche Eckdaten

1614 – Errichtung eines Gebäudes auf der Liegenschaft der Bauernfamilie Kraft (in Klärung)
1870
– Errichtung des Haupthauses (mit Hausnamen „Garmes“) von der Bauernfamilie Lorenz Kraft
1890 – Das Haus übernimmt auch die Funktion der Antfelder Poststelle mit einem Landpostbriefkasten und Postschildern am Hauseingang sowie einer Schalterstelle im Hausflur bzw. im ersten Raum rechts – zu dieser Zeit bis Ende der 1930er Jahre
1926 – Errichtung der Wirtschaftsgebäude (Anbau/Wohnstallhaus und Scheune)
1933 – Erbfall von Lorenz Kraft zu Franz Kraft (in Klärung)
1944 – Brand des Daches vom Haupthaus und vom Anbau. Das Dach wird neu gezimmert, die Scheune hinter dem Haus wird neu gebaut
1940/50er – Die Hauseingangstür wird weiß lackiert und erhält die Hausnummer 32; Die Treppe erhält ein Geländer
1950er – Eine Pension mit 9 Zimmern wird neben der Landwirtschaft betrieben
1961 – Übergang in die Erbschaft des Bauernsohnes Berthold Kraft (nach dem Tod seines Vaters Franz Kraft, 1882-1960)
– das 4-stellige PLZ-System wird eingeführt: 5781 für Antfeld
1975 – Das Haus erhält die aktuelle Hausnummer „10“ im Zuge der kommunalen Neugliederung und der Eingemeindung von Antfeld in die Stadt Olsberg
1989, April – Übergang in den Besitz von Udo Steuer durch Kauf
Juli – Brand des langestreckten Stallanbaus. Eine Woche Löschungsarbeiten. Beseitigung der Gebäudereste bis auf den letzten Abschnitt des Anbaus am Haupthaus. Auch die Scheune hinter dem Haus bleibt bestehen
1991 – Das Fachwerkbauernhaus wird in die Liste der Baudenkmäler in Olsberg eingetragen (Nr. 62)
1992 – Übergang in den Besitz von Karl Klissenbauer, Berthold Kraft übernimmt bis auf weiteres die Pacht (ohne schriftl. Vertrag) mit der Absicht, den Hof bald zurückzukaufen
1993 – Die 5-stellige PLZ wird eingeführt, für Olsberg-Antfeld: 59939
– B. Kraft betreibt eine Art Fahrzeughandel auf dem Gelände, zunächst mit Traktoren, dann mit Militärfahrzeugen aus NVA-Beständen, die er bald nur noch mehr und mehr ansammelt
2007 – Fällung der großen Bäume (Linde und Ahorn) im Bereich des Haupteingangs
2020 – Übergang in den Eigentum der Erbengemeinschaft Ute Klissenbauer-Mathä und Camila C. Klissenbauer Pupiro
2021 – Erweiterung/Komplettierung des Hausgrundstücks durch den Erwerb des Flurstücks 332
2023, Feb. – Zwangsvollstreckung gegen B. Kraft und erstmals Zugang zum Gebäudekomplex
März – Ortstermin mit Oberem und Unterem Denkmalschutzamt und Bauamt der Stadt Olsberg;
– Sept. – Ortstermin mit VertreterInnen und interessierten Bewohnerinnen von Dorf und Stadt
– Umfangreiche Räumungs- und Sicherungsmaßnahmen
2024, Februar – Erteilung der Abrissgenehmigung für Anbau und Scheune seitens der Denkmalbehörden
März – Das gesamte Hausgrundstück ist bereinigt und alle 18 Militär-LKWs, 5 Traktoren und 3 BMW-PKWs sind weg – zwei Heuwagenanhänger bleiben zurück
Juli – Ortstermin zur Beratung mit der Beauftragten der Oberen Denkmalbehörde LWL
2025, Mai – Anbringung der Denkmalplakette
Juli – Tag der offenen Tür, u.a. Besuch von einigen Nachfahren der alteingesessenen Bauernfamilie und Errichterin des Hofes
– 14. September – Teilnahme am Tag des offenen Denkmals®

Die Angaben spiegeln den Stand der Recherche und können gegebenenfalls revidiert werden. Daselbe gilt für die Einordnung der historischen Fotos in den Bildergalerien.

Vorder- und Rückansicht

Grundrisse

Grundriss EG
Grundriss 1. OG
Grundriss 2. OG

Zwangsvollstreckung

Am 24. Februar 2023 kam es nach einem über zwei Jahre währenden Prozess zu einer gerichtlich erwirkten Zwangsräumung. Das Haus konnte erstmals betreten werden und es bot sich ein schwer zu beschreibendes Bild extremer Verwahrlosung.

„Sie (…) besichtigten nun das Haus …
Längs eines Korridors gab es viele weitere Räume, darunter auch das Empfangszimmer. Diese Räume (…) waren in einem Zustand unbeschreiblicher, tiefer Verwahrlosung (…)
… alles, was gewöhnlich in verwahrlosten alten Häusern zu sehen ist, gab es dort zuhauf, und das stand in einem seltsamen Gegensatz zu der Behauptung des Marquis, die Iguana sorge für alles und halte Ordnung. Nein, Ordnung herrschte hier nicht; irgend etwas machte es unmöglich, und nur zum Schein war dies die Aufgabe der Echse. Und immer mehr fragte sich der Graf angesichts dieser Widersprüche, die nach und nach eine recht finstere Bedeutung annahmen, welches wohl das Geheimnis dieses Hauses sein mochte und ob die Armut wirklich sein einziges oder schlimmstes Übel sei.
…“
(aus: „Iguana – ein romantisches Märchen“ von Anna Maria Ortese, 1965, Übersetzung Sigrid Vagt, Klaus Wagenbach, Berlin, 2000, S. 29+30)

Judith Raum: Iguana, 2015
Judith Raum, Iguana, 2015
Judith Raum, Iguana, 2015

Zeichnungen: Iguana, 2015, Buntstift und Kreide auf Papier, 132 x 98 cm, von Judith Raum, Copyright: Judith Raum

Echte Echsen sind toll.

„Je länger ich die Eidechse betrachte, umso mehr verliere ich mein Zeitgefühl und versinke in eine Art von Echsentum …“
(Joachim Sartorius, „Eidechsen“, 2019)

Echsen (Felsenagamen) fanden sich zwischen 1975 und 1980 auch rund um das andere wilde Haus in Monrovia/Liberia. Mit ihrem feuerorangenen Kopf und lilablauen Körper sonnten sie sich auf den Mauern zum Nachbargrundstück, regungslos, endlos – und im nächsten Augenblick wie eine Täuschung verschwunden.

Haus in Monrovia
Haus in Monrovia
Felsenagame

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Felsenagame

Unterstützt das Echsenhaus!

Mit guten Ideen …
Mit Mitarbeit …
Mit einer Spende …
Oder kauft es und realisiert etwas Schönes!

Literatur

Haus / Eigentum / Erben
• „Umkämpftes Eigentum. Eine gesellschaftstheoretische Debatte“, N.Angebauer, J.Blumenfeld, T.Wesche (Hg.), Suhrkamp, Berlin 2025
• „Er dachte, er erbt ein Haus“, Reportage von Katja Bernardy Johannes Dudziak, Britta Stuff, Fotos von Thomas Pirot, ZEIT Magazin, 23.01.2025
• „Der Untergang des Hauses Usher“, (1839), Erzählung von Edgar Allen Poe, Reclam 2023

Bauernhof / Landwirtschaft
• „Der Grund. Die neuen Konflikte um unsere Böden – und wie sie gelöst werden können“, Tanja Busse, Christiane Grefe, Kunstmann 2024
• „Ein Hof und elf Geschwister. Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben“, Ewald Frie, C.H.Beck 2023
• „Bauernsterben. Wie die globale Agrarindustrie unsere Lebensgrundlagen zerstört“, Bartholomäus Grill, Siedler 2023
• „Anders satt. Wie der Ausstieg aus der Tierindustrie gelingt“, Friederike Schmitz, Ventil 2022

Dorf / Land
• „Lebensversicherung“, Roman von Kathrin Bach, Edition Azur, Desden 2025; Westdeutsche Provinz in den neunziger Jahren: Fertighäuser auf der einen, traditionelle Höfe auf der anderen Seite des Dorfes. Ein Sportplatz, eine Gastwirtschaft, ein Bäcker, eine Buswendeschleife. Und: ein Versicherungsbüro. …
• „Untergrund“, Roman von Annegret Liepold, Blessing 2025; … über eine Jugend auf dem Land zwischen der Sehnsucht nach Zugehörigkeit, radikaler Wut und den blinden Flecken der eigenen Familie. …
• „Ein Dorf 1950-2022“, Ute Mahler, Thomas Mahler, Ludwig Schirner, Hartmann 2024; Fotografie-Buch über das Dorf „Berka“ in Thüringen mit Texten von Jenny Erpenbeck, Anja Maier, Steffen Mau, Gary Van Zante.
• „Rural Rebellion“, Katalog zur Ausstellung von Christoph Hesse Architects Korbach/Berlin, Aedes 2024
• „Niemand ist bei den Kälbern“, Roman von Alina Herbing, Arche Verlag, Hamburg 2017
• „Unterleuten“, Roman von Juli Zeh, Luchterhand, München 2016; Nachdem der Windkraft-Konzern Vento Direct seinen Plan vorstellt und ein Investor aus Bayern auftaucht, der den Einwohnern ihr Land ein zweites Mal entziehen will, bleibt in Unterleuten kein Stein auf dem anderen …
• „Grenzgang“, Roman von Stephan Thome, Suhrkamp 2009; Alle sieben Jahre steht Bergenstadt Kopf: Beim traditionellen »Grenzgang« werden die Grenzen der Gemeinde bekräftigt …

Echsen / Wahn / Verschwörungsideologien
• „Die Anastasia-Bewegung. Völkisch, esoterisch, antisemitisch“, Hanna Poddig, Unrast, Münster 2025
• „Autoritäre Rebellion“, Andreas Speit, Ch. Links 2025
• „Das ist Krieg. Die geheimen Strategien radikaler Fundamentalisten zur weltweiten Abschaffung der Menschenrechte“, Klementyna Sucharow, Europa Verlag, München 2023
„Verschwörungstheorien. Ursprung – Anhänger – Bewältigung“, Jens Lehmann (Hrsg.), Nomos, Baden-Baden 2022
• „Rechtsextremismus. Geschichte und Gestalt“, Christoph Schulze, Marix Verlag, 2021, auch Sonderausgabe bpb, Bonn 2022
• „Die Reise ins Reich. Unter Rechtsextremisten, Reichsbürgern und anderen Verschwörungstheoretikern“, Tobias Ginsburg, Rowohlt Verlag, Hamburg 2021
• „Rechte Esoterik. Wenn sich alternatives Denken und Extremismus gefährlich vermischen“, Herder, Freiburg 2021

• „Eidechsen“, Soachim Sartorius, Naturkunden, Matthes & Seitz 2019
• „Völkische Landnahme. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos“, Andrea Röpke, Andreas Speit, Ch. Links 2018
• „Die autoritäre Revolte. Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes“, Volker Weiß, Klett-Cotta, Stuttgart 2017
• „Krötenliebe“, Julya Rabinowich, Roman, Deuticke Verlag, Wien 2016; Verrat, Genie, Fetisch: Alma Mahler, Oskar Kokoschka und Paul Kammerer
• „Angst“, Dirk Kurbjuweit, Roman, Rowohlt Berlin 2013
• „Iguana. Ein romantisches Märchen“, Roman von Anna Maria Ortese von 1965, Wagenbach 2000
• „Farm der Tiere“ (Originaltitel: „Animal Farm“), George Orwell, 1945; Über den Umschlag einer Revolution in eine Gewaltdiktatur …
• „Der Krieg mit den Molchen“ (Válka s mloky), Science-Fiction-Roman des teschechischen Schriftstellers Karel Capek von 1936, Diogenes 1981; ... eine Satire auf den ewigen Faschismus der Menschen.
• „Die verhängnisvollen Eier“, Erzählung des russischen und sowjetischen Schriftstellers Michail Bulgakow von 1925, Anaconda 2024

Ausstellungen, Filme ...

Ausstellungen
„Still Work After the Harvest“, Kunstausstellung von Julian Rümenapf in JVB e.V., Turmstraße 10, Berlin, 2.+3. August 2025; Fragen nach Vergangenheit, Verlust, Andenken und dem Wandel ländlicher Lebensrealitäten …
• „WEtransFORM: Zur Zukunft des Bauens“, Bundeskunsthalle Bonn, 6. Juni bis 25. Jan. 2026; Im Fokus stehen zentrale Praktiken wie die Revitalisierung von bestehenden Gebäuden, klimaresiliente Lösungen für Extremwetterereignisse, Förderung von Biodiversität, zirkuläre Wiederverwertung oder die Vermittlung von Zukunftsmodellen
• „Zukunftsfelder, Land bewirtschaften und nutzen“, Themenschwerpunkt von FUTURIUM, Berlin, Mai 2025
• „Ein Dorf. Ute Mahler, Werner Mahler, Ludwig Schirner, Fotografien von 1950 – 2022“, Akademie der Künste Berlin, bis 04.05.2025
• „Rural Rebellion“ , Christoph Hesse Architecs (Korbach/Berlin) in Aedes Architekturforum Berlin, bis 25.10.2024
• „Closer to Nature. Bauen mit Pilz, Baum, Lehm“, Berlinische Galerie, 16.02.24 bis 14.10.24

Filme
• „In die Sonne schauen“, Film von Mascha Schilinski, Preis der Jury in Cannes 2025; Über rund 100 Jahre und vier Generationen von (vor allem) Frauen spannt Schilinski einen assoziativen, magisch-realistischen, formal wie erzählerisch gewagten Bogen, der ausschließlich in einen Gehöft in der Altmark in Sachsen-Anhalt angesiedelt ist und die Geister der Vergangenheit und der Gegenwart durchmisst. …
• „Borowski und das Haupt der Medusa“, Tatort, ARD 2025
Um einen neuen Reisepass zu beantragen, besucht Borowski das Bürgeramt. Als der Kommissar am Nebentisch des abwesenden Sachbearbeiters Frost das Foto eines düsteren Hauses sieht, kriecht eine unheilvolle Erinnerung in ihm hoch.
• „Milch ins Feuer“, Spielfilm Deutschland 2024, mit Karolin Nothacker, Johanna Wokalek, Pauline Bullinger … Regie: Justine Bauer. Max Ophüls Preis 2025
Dorf- und Bauernleben der Frauen im Hohenlohischen zw. Schäbisch Hall und Crailsheim …
„Oderbruch“, Mystery-Thriller-Serie, Deutschland/USA/Polen, ARD 2023
In der Nähe des kleinen Dorfes Krewlow wird auf einem Feld ein Berg von Leichen und Tierkadavern gefunden …
„Niemand ist bei den Kälbern“, Spielfim Deutschland 2022, nach dem gleichnamigen Roman von Alina Herbing, mit Saskia Rosendahl, Rick Okon und Godehard Giese, Regie: Sabina Sarabi
„Alles in bester Ordnung“, Spielfilm Deutschland 2021, mit Corinna Harfouch und Daniel Sträßer, Regie: Natja Brunckhorst, Musik u.a. Erdmöbel: Vakuum
Sammelleidenschaft zwischen Messietum und Kunst
• „Das Haus“, Spielfilm nach einer gleichnamigen Kurzgeschichte von Dirk Kurbjuweit über ein Smart Home, das sich selbständig macht. Regie: Rick Ostermann, Deutschland 2021. Mit Tobias Moretti: „Das Haus reagiert nicht (mehr) auf uns, es macht, was es will.“
• „Unterleuten – Das zerissene Dorf“, ZDF-Serienfilm 2020, nach dem gleichnamigen Roman von Juli Zeh; Regie Magnus Vattrodt, Matti Geschonneck
„Angst – Der Feind in meinem Haus“, Spielfilm, ZDF-Eigenproduktion 2017, nach dem Roman „Angst“ von Dirk Kurbjuweit, Regie: Thomas Berger.
Stalking unter einem Dach und Verzweiflung am Rechtsstaat …
• „Grenzgang“, ARD 2013 (Grimme-Preis), mit Claudia Michelsen und Lars Eidinger, Regie: Brigitte Maria Bertele
Verfilmung des gleichnamigen Romans von Stephan Thome
„Das weisse Band – Eine deutsche Kindergeschichte“, Drama Deutschland/Österreich/Frankreich/Italien 2009, mit Christian Friedel, Burkhart Klaußner, Ulrich Tukur, Susanne Lothar …, Regie Michael Haneke, Goldene Palme von Cannes
Mysteriöse Vorfälle im fiktiven Dorf Eichwald vor Beginn des Ersten Weltkriegs in Norddeutschland … Haneke: „Überall, wo es Unterdrückung, Demütigung, Unglück und Leid gibt, ist der Boden bereitet für jede Art von Ideologie.“

Radio-Sendungen
• „Das Dorf Etteln und die Digitalisierung“, eine Radio-Peportage am 3. Mai 2025 im Deutschlandfunk (Wochenendjournal)
• „Knonau reichts“, vierteilige „Tiefenblick“-Reportage, WDR5 2021 (nicht mehr online)
Karl ist Messie. Mit seiner Sammelwut versetzt er ein ganzes Schweizer Dorf in Aufruhr. Der Schandfleck soll verschwinden. Die Gemeinde droht mit der Zwangsräumung seines Grundstücks. Doch da geht der Ärger erst richtig los.

Musik
• „Gras“ von Gerhard Gundermann (1955-1998)
Immer wieder wächst das Gras …
• „Der Untergang des Hauses Usher“ in: Tales of Mystery and Imagination – Edgar Allan Poe, The Alan Parsons Project, 1976 (YouTube)